Die Produktion von Zement ist energie- und emissionsintensiv. Das weltweit tätige Unternehmen „Heidelberg Materials“ hat sich zum Ziel gesetzt, Beton in Zukunft zu einem CO2-neutralen Baustoff zu machen. Für eine nachhaltige Dekarbonisierung brauche es aber politische Rahmenbedingungen, erfährt SPD-Bundesvorsitzender Lars Klingbeil bei seinem Besuch im Zementwerk Burglengenfeld.
Eine SPD-Delegation mit ihrem Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil an der Spitze informierte sich am Mittwoch über die Industrietransformation am Beispiel des Zementherstellers, der in Burglengenfeld 150 Leute beschäftigt. Weltweit gehören zu „Heidelberg Materials“ 3000 Standorte mit 51.000 Mitarbeitern in über 50 Ländern.
Ausstoß auf null reduzieren
„Mit der Herstellung von 4000 Tonnen Klinker pro Tag gehört Burglengenfeld zu den größeren Zementwerken in Deutschland“, erklärte Werkleiter Bernhard Reindl bei der Vorstellung des Betriebes. Klinker sei das Zwischenprodukt, das nach dem Brennen des Kalksteins zu Zement vermahlen werde. Dieser Prozess sei besonders emissionsintensiv. Ziel sei es, bis 2030 den CO2-Ausstoß auf 400 Kilo je Tonne Zement zu senken und bis 2050 auf null zu reduzieren.
Für die Umsetzung nennt Bernhard Reindl drei „technische Hebel“: Erhöhung des Anteils alternativer Brennstoffe und Rohstoffe, Steigerung der Energieeffizienz in der Produktion und Senkung des Klinkeranteils im Zement. Das Unternehmen „Heidelberg Materials“ erprobe derzeit an verschiedenen Standorten unterschiedliche Produktionsverfahren zur Abscheidung und Speicherung des anfallenden Kohlenstoffdioxids, so der Werkleiter.
Rahmenbedingungen schaffen
Er machte deutlich: „Für diese Schritte ist die Versorgung der Zementwerke mit grüner Energie von grundlegender Bedeutung“. Eine weitere Voraussetzung sei die Schaffung von Infrastrukturen für den CO2-Abtransport. Reindl fordert von den politischen Entscheidungsträgern die Schaffung von Rahmenbedingungen für den „grenzüberschreitenden CO2-Transport oder die CO2-Speicherung“ sowie eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren.
SPD-Bundesvorsitzender Lars Klingbeil ist sich bewusst: „Wir müssen die Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen und die erneuerbaren Energien schneller ausbauen“. Der Bundestagsabgeordnete weiß aber auch um die Personalprobleme in den kommunalen Verwaltungen und in den Bauämtern. Er riet deshalb den Gemeinden und staatlichen Stellen, auf private Planungsbüros zurückzugreifen. Carolin Boßmeyer von der Heidelberg-Cement AG in Berlin forderte eine staatliche Förderung für energieintensive Unternehmen und „mehr Planungssicherheit“. Die Industrietransformation könne nur bei „wettbewerbsfähigen Energiekosten“ gelingen.
Das Zementwerk Burglengenfeld entstand im Jahre 1912. Die Rohstoffe Kalkstein, Ton und Mergel werden aus dem Steinbruch gewonnen, der direkt an das Firmengelände angrenzt. Sie reichen noch einige Jahrzehnte aus, wie der Werkleiter versichert.













Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.