(ptr) Bei der Sitzung lag ein Antrag des Klöppelkreises Schönsee-Stadlern-Tiefenbach auf Übernahme der nicht durch Leader-Förderung gedeckten Kosten für den Umbau des Trafos Böhmerwaldstraße vor. "Das ist keine alltägliche Geschichte, sondern eine witzige Idee", sagte Architekt Christian Schönberger. Im Innenraum sind vier nach oben offene Kojen mit je 1,50 Meter Breite vorhanden. "Drähte, Fäden, Wirrwar" gab er als Motto vor, "früher durch Stromkabel, jetzt mit Klöppelgarn". Die Fassade soll auffällig mit Glas und Licht gestaltet werden.
Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf 154 000 Euro, der Zuschuss mit 60 Prozent (78 000 Euro) ist bereits bewilligt. "Ich könnte noch 25 000 Euro zusätzlich aquirieren", gab die Bürgermeisterin zu verstehen. Der Klöppelkreis plant pro Quartal eine Wechselausstellung hinter Glaswänden. Die Ausstellung ist ohne Personal dauerhaft begehbar und kommt ohne Unterhaltskosten (nur Strom) aus. Der Trafo gehört der Stadt und könnte ein Anziehungspunkt bei der Freizeitanlage Moorbad werden. Birgit Höcherl verwies auf den werbewirksamen Eintrag in die Bundesliste immaterielles Kulturerbe und darauf, dass Schönsee mit dem Klöppeln untrennbar verbunden ist. Während die meisten Stadträte von der pfiffigen Idee angetan waren, wollte Andreas Hopfner mit der Zustimmung warten, bis die Umnutzung des Hauptschultrakts in trockenen Tüchern ist: Das Klöppel-Museum würde dort viel besser hinpassen, nachdem auch die Lehrgänge dort stattfinden sollen. Die Bürgermeisterin betonte, dass es sich um kein Museum, sondern eine moderne, immer wieder neue Präsentation rund um das Klöppelhandwerk handelt, welche für Einheimische und Touristen interessant ist. Die Übernahme der Restfinanzierung wurde mit drei Gegenstimmen beschlossen.
Schönsee
21.06.2018 - 16:59 Uhr
Klöppelgarn statt Kabel
von Gertraud Portner
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