Schwandorf
31.05.2019 - 14:43 Uhr

"Guter Hirte" als Zentrum der Jugendfürsorge

Aus der einstigen „Besserungsanstalt für gefallene Mädchen“ ist eine Ausbildungsstätte der „Katholischen Jugendfürsorge“ geworden. Sie besteht seit mittlerweile seit 27 Jahren.

Direktor Michael Eibl und Einrichtungsleiter Otto Storbeck (von links) besuchten die Stände, die die Schüler beim Tag der offenen Tür im Haus des Guten Hirten aufgebaut hatten. Bild: Hirsch
Direktor Michael Eibl und Einrichtungsleiter Otto Storbeck (von links) besuchten die Stände, die die Schüler beim Tag der offenen Tür im Haus des Guten Hirten aufgebaut hatten.

Im „Haus des Guten Hirten“ in Ettmannsdorf erlernen 300 benachteiligte Jugendliche einen Beruf oder bereiten sich auf eine Ausbildung in den Bereichen Malerei, Holz, Metall, Hauswirtschaft sowie Garten- und Zierpflanzenbau vor. Beim „Tag der offenen Tür“ konnten sich die Besucher ein Bild machen von der Qualität der Ausbildung für Jugendliche, die das soziale Umfeld und die Schule vernachlässigt haben und die jetzt im „Haus des Guten Hirten“ noch eine Chance für einen beruflichen Einstieg bekommen. Bereits 1981 übernahm die „Katholische Jugendfürsorge“ die Trägerschaft für die Sonderberufsschule und stellte damit die Weichen für die Übernahme des gesamten Komplexes. KJF-Direktor Michael Eibl betonte die gute Zusammenarbeit mit der Regierung der Oberpfalz sowie den Arbeitsagenturen Schwandorf, Regensburg und Weiden bei der Entwicklung eines bedarfsgerechten Konzeptes. Aus der Fürsorgeanstalt von einst habe sich „ein differenziertes Zentrum der Jugendfürsorge- und Jugendsozialarbeit“ entwickelt.

Das „Haus des Guten Hirten“ bereite männliche und weibliche Jugendliche auf ein eigenverantwortliches Leben in Arbeit, Beruf, Familie und Gesellschaft vor, so Direktor Michael Eibl. Die „Katholische Jugendfürsorge“ habe „viel Kraft, Energie, Zeit und Geld in die konzeptionelle Umwandlung“ investiert. Das „Haus des Guten Hirten“ sei „eine dynamische und lebendige Einrichtung der berufsbezogenen Jugendhilfe und ein offenes und freundliches und vor allem liebenswürdiges Haus“ geworden. Einrichtungsleiter Otto Storbeck begleitete die Gäste beim „Tag der offenen Tür“ durch das Haus und die Außenanlagen. Die Küche kümmerte sich um das leibliche Wohl der Besucher.

Im „Haus des Guten Hirten“ ist derzeit auch die Konrad-Max-Kunz-Musikakademie untergebracht. Beim „Tag der offenen Tür“ beteiligte sich die Musikschule mit einem eigenen Programm. 160 Kinder besuchen derzeit die Einrichtung und können 21 verschiedene Instrumente erlernen. Die Kinder und Jugendlichen werden von 17 Lehrkräften unterrichtet. Bei der Programmfolge führte künstlerischer Leiter Peter Neff Regie. Kürzlich erfolgte die Gründung des Vereins „Musikschule Schwandorf e.V.“, der öffentlich gefördert wird. Der Beitritt zur Dachorganisation mit 215 Schulen in Bayern und 16 in der Oberpfalz ist Voraussetzung für eine staatliche Förderung. Die Stadt Schwandorf steuert jährlich 74 000 Euro bei. Wo die Einrichtung auf Dauer unterkommen kann, darüber muss der Stadtrat befinden. Als mögliche Standorte sind das ehemalige Konventgebäude neben der Jakobskirche und das Schmidt-Bräu-Gelände im Gespräch. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September übernimmt der Verein „Musikschule Schwandorf e.V.“ die Trägerschaft für die musikalische Ausbildung, die derzeit noch die Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung inne hat.

Die Schüler der Musikschule spielten beim Tag der offenen Tür im Haus des Guten Hirten vor. Bild: Hirsch
Die Schüler der Musikschule spielten beim Tag der offenen Tür im Haus des Guten Hirten vor.
 
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