"Wir haben auch einen Stadtplan. Der ist nur nicht fertig geworden", sagt Seniorchefin Lieselotte Kulzer und schmunzelt. Bei der Neueröffnung nach den Umbaumaßnahmen werden Kunden nun mit Hilfe von Tirschenreuther Straßennamen durch die neu gestaltete Boutique geleitet. Wessen Idee "Klein-Tirschenreuth" gewesen sei, das wissen Inhaber Jörg Kulzer und Prokurist Wolfgang Horn nicht mehr so genau. "Wir suchten ein neues Leitsystem durch den Gleißner-Markt", erklärt Jörg Kulzer.
Drei Bauphasen
"Der Umbau war eine große Herausforderung. Vor allem für unsere Mitarbeiter, da der Verkauf weitergehen musste", sagt der 46-jährige Sohn der Familie Kulzer, der erst vor einigen Jahren aus Hamburg zurückkehrte und das Unternehmen übernommen hat. Für die Mitarbeiter gibt es deshalb Mitte Oktober als Dankeschön für die Geduld ein Fest, bei dem die umgebauten Verkaufsflächen den Segen Gottes erhalten werden. Feiern haben sich aber auch die Bauherrn verdient. Jörg Kulzer und Wolfgang Horn erzählen von immerhin drei Bauphasen in den einzelnen Stockwerken ab dem Jahr 2016, mit einer Investitionssumme in Millionen-Höhe. Sogar die komplette Treppe sei versetzt worden, am Ende seien nur die Grundmauern ursprünglich geblieben.
Als Grund für die Investitionen spricht Kulzer eine moderne Kundenorientierung an. Er führt das vor 146 Jahren gegründete Möbelhaus in der fünften Generation. Diese sei notwendig geworden aufgrund der gestiegenen Erwartungen und Herausforderungen am Möbelmarkt. Unter anderem habe man auch der Energiesparpolitik und den Anforderungen im Senioren- und Behindertenbereich gerecht werden wollen. "Wir haben einen Lift eingebaut. Und wir bieten am Eingang neben Einkaufswägen mit Babytragen nun Rollatoren sowie einen Rollstuhl an", so Kulzer.
Die Besucher würden - auch wegen der Grenznähe - von weit her anreisen. Kunden kämen etwa aus Regensburg, Marienbad oder sogar aus Prag, berichtet Kulzer bei der Neueröffnung am Freitag seinen zahlreichen Gästen. Der Bärnauer Zauberer Marco Knott und Musiker Wolfgang Charanza unterhielten bei Häppchen und Sekt die Kunden.
Verbundenheit zur Heimat
Warum sich der Familienbetrieb trotz großer Konkurrenz der Gigant-Möbelkonzerne und dem Internet zu neuen Investitionen entschlossen hat, begründet Jörg Kulzer mit der Verbundenheit zur Heimat. Er spricht den "Weidener Kundenspiegel" an, eine regionale Möbelanbieter-Bewertung. Dort sei das Möbelhaus Gleißner auch heuer wieder zur Nummer 1 in der Region gekürt worden.
Das Möbelhaus Gleißner, als zweitgrößte Arbeitgeber der Kreisstadt, wollte auch durch viele kreative Gestaltungselementen die Heimat nach außen zu tragen. Dazu gehören neben dem Leitsystem mit Tirschenreuther Straßennamen auch großflächige Landschaftsfotografien aus Tirschenreuth, die in allen Abteilungen installiert wurden. Das war die Idee vom Inhaber selbst.















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